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Peter Lenk hat wieder zugeschlagen: Seine neue Plastik mit der Kanzlerin empört den Generalsekretär der Landes-CDU. Doch die Touristen strömen zum "Gruppensexrelief". Die neue Touristenattraktion am Bodensee. Bild: dpa "Porno-Kunst" sei das, empören sich die Kritiker. Doch seit der Bildhauer Peter Lenk vergangene Woche sein neues Triptychon am Rathaus enthüllt hat, pilgern täglich Hunderte von Neugierigen nach Bodman-Ludwigshafen. Der Bodensee hat eine neue Touristenattraktion. Bürgermeister Matthias Weckbach (parteilos) hat keine ruhige Minute mehr. Touristen wollen wissen, ob Deutschlands Politiker hier wirklich nackt Ringelpiez mit Anfassen tanzen. "Gruppensexrelief" soll Lenk sein Werk nennen. Zeitungen fragen, ob die Kunst von Steuergeldern bezahlt wurde. Fernsehsender wollen den Bürgermeister vor dem Wandbild filmen. Die CDU in Baden-Württemberg ist empört. "Eine Sauerei" seien die nackten Gestalten, so Thomas Strobl, Schäuble-Schwiegersohn und Generalsekretär der Landes-CDU. "Billige Effekthascherei", grantelt der kunstpolitische Sprecher Christoph Palmer.
In 32 deutschen Städten sind seine "Enthüllungen" zu betrachten, die immer wieder für große Aufmerksamkeit sorgen. Peter Lenk wurde 1947 in Nürnberg, der Stadt der Schwänke, Brunnen und Spielwaren geboren. Über viele Stationen und Umwege kann er nach Bodman am Bodensee. Dort entstehen seine genehmigten und ungenehmigten Skulpturen. Sprache deutsch Maße 135 x 205 mm Gewicht 466 g Einbandart gebunden Themenwelt Kunst / Musik / Theater Schlagworte Bildhauer / Bildhauerin • Bildhauer/-innen • Hardcover, Softcover / Kunst/Sonstiges • Lenk, Peter • Peter Lenk / Skulpturen / Satire-Bildhauer ISBN-10 3-7977-0556-5 / 3797705565 ISBN-13 978-3-7977-0556-3 / 9783797705563 Zustand Neuware
Entweder man mag ihn, diesen Bürgerschreck und modernen Till Eulenspiegel und hintersinnigen Lügenbaron. Oder man hasst ihn als Ästhet des Hässlichen, als fiesen Provokateur, als einen, der keine Autoritäten anerkennt und keine Regeln. Nun sitzt das Enfant terrible im Garten seines Hauses in Bodman. Das Handy zieht die Hose einseitig nach unten, weshalb die hinteren Hosenträger als Ausgleich auf der rechten Seite festgeschnallt sind. Der Mann hält sich nicht mit Äußerlichkeiten auf. Entspannt sitzt er da, obwohl dauernd das Telefon klingelt. Zentauren recken sich neben einem Apfelbaum zehn Meter hoch in die Höhe, im Teich räkeln sich wollüstig Zeus und Alkmene, eine Mini-Imperia steht stolz neben dem Holzschuppen, der Esel von Biberach klebt an der Wand als Relief: Der Künstler lebt mit seinen Figuren. Und jede von ihnen hat eine Geschichte, die alle aus ihm herausschäumen wie überkochende Milch. Lenk kann einen schwindlig reden. Ob er die beleidigte Reaktion des Schriftstellers Martin Walser auf sein Denkmal zitiert ("Da bin ich unverzeihlich") oder den Pfullendorfer Pfarrer, der den Künstler - völlig unchristlich - am liebsten mit einem Mühlstein um den Hals im Bodensee versenkt hätte.