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Differenzialdiagnose Knöcherne Pfannenrandverletzung (Bankart-Läsion), primäres oder sekundäres Subakromialsyndrom (Impingement). Therapie Operative Rekonstruktion durch arthroskopische oder offene anatomiegerechte Refixation am Pfannenrand. Akuttherapie Reposition bei Luxation, Schmerzreduktion, kurzfristige Ruhigstellung. Konservative/symptomatische Therapie Analgetika, Eisanwendung. Medikamentöse Therapie Analgetika bzw. Antiphlogistika. Operative Therapie Dauertherapie Nach operativer Stabilisierung Kräftigung der schulterstabilisierenden Muskulatur, insbesondere der dorsalen Muskelgruppen, und Propriozeptionstraining. Schulung der sportspezifischen Technik unter Beachtung der gesamten Bewegungskette zur Reduktion repetitiver Mikrotraumata für das Schultergelenk. Bewertung Bei Abwägung der jeweiligen Indikation und korrekter Nachbehandlung bieten arthroskopische und offene anatomiegerechte Stabilisationsverfahren gute Langzeitergebnisse. Nachsorge Bewegungslimitierung nach Festlegung durch den Operateur für vier bis sechs Wochen in Abhängigkeit vom Operationsverfahren.
Ziel der Operation ist es, die verletzten Strukturen (Labrum, Kapsel) wieder zu rekonstruieren, um eine sichere Führung der Schulter wiederzuerlangen. Hierzu gibt es eine Vielzahl von Operationstechniken. Durch zunehmende Erfahrungen der Operateure, verbesserten Operationsverfahren und Instrumenten können heute die meisten dieser unfallbedingten Schultergelenksinstabilitäten in arthroskopischer Technik sicher versorgt werden, so dass große Hautschnitte in vielen Fällen nicht mehr notwendig sind. Bei diesen "Schlüsselloch-Operationen" werden über 2 bis 3 kleine Hautschnitte kleine sogenannte "Fadenanker" in den Rand der knöchernen Gelenkpfanne eingebracht. Mit den daran befestigten Fäden wird dann die überdehnte Gelenkkapsel gerafft und das Labrum an die ursprünglichen anatomischen Stelle befestigt. Je länger die Schultergelenksinstabilität besteht und je häufiger Schulterluxationen auftreten, können auch die beschriebenen Weichteilschäden an Kapsel und Labrum fortschreiten und zusätzlich knöcherne Schäden auftreten.
Schulterinstabilität Ursachen Das menschliche Schultergelenk ist das Gelenk, welches den größten Bewegungsumfang aufweist. Dies ergibt sich aus der Notwendigkeit, den Arm bzw. die Hand im Raum zu positionieren und sicher zu fixieren, um Verrichtungen mit der Hand durchführen zu können. Daraus ergibt sich weiterhin die Notwendigkeit ständig eine Balance zwischen Mobilität und Stabilität der Schulter zu gewährleisten. Ist dieses Gleichgewicht gestört, kann es zu sogenannten Schulterinstabilitäten kommen. Hierunter versteht man das Unvermögen, den Oberarmkopf insbesondere bei Bewegungen sicher in der knöchernen Schultergelenkspfanne zu zentrieren. Eine Form dieser Schulterinstabilität ist die Schultergelenksluxation (- ausrenkung), bei der der Oberarmkopf aus der Gelenkpfanne springt. Häufigste Ursache für diese Schultergelenksluxation sind Unfälle im Rahmen eines Sturzes auf den gestreckten Arm. Bei diesen unfallbedingten Schultergelenksluxationen tritt der Oberarmkopf in den meisten Fällen nach vorne und unten aus der Gelenkpfanne.
Definition Knöcherne Verletzung des Pfannenrands nach Schultergelenkluxation. Pathogenese Bei traumatischer Schulterluxation entsteht durch den Schereffekt des Humeruskopfs entweder eine knöcherne Abrissfraktur des Pfannenrands oder eine weichteilmäßige Ablösung des kapsulolabralen Komplexes oder beides in Kombination. Die knöcherne Läsion wird nach Bankart (1923) als gleichnamige Läsion benannt. Symptome Schmerzen nach entsprechendem Trauma, rezidivierende Luxationen. Diagnostik Röntgen: streng axiale Aufnahme, Pfannenprofilaufnahmen (z. B. Hermodsson, West-Point-View); Computertomographie, Magnetresonanztomographie. Differenzialdiagnose Pfannenhalsfraktur Therapie Je nach Größe Reposition und Osteosynthese, gegebenenfalls Fragmententfernung und Rekonstruktion der kapsulolabralen Insertion. Akuttherapie Reposition bei Luxation, Schmerzreduktion, kurzfristige Ruhigstellung. Konservative/symptomatische Therapie Bei jungen Patienten sowie größeren Fragmenten, auch bei älteren Patienten, nicht indiziert.